Das erste offizielle Spiel nach 11 (elf!) Monaten für einige Spieler nach der langen Pause. Zudem gegen einen Gegner, bei dem man weiß, dass das ein sehr schweres Ding wird. Voraussetzungen, die die Trainer in ihrer Aufgabe der Mannschaftsmotivation mehr beanspruchten als in Zeiten des normalen vor Corona-Spielbetriebs.
Die Vorbereitungen für ein gemeinsames Mannschaftsevent wurden schon im voraus geplant. Zusammen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln hinzufahren war eine Idee, welche allerdings schon früh scheiterte.
Nicht alle wollten mit der S-Bahn fahren und mit den Masken herum rennen. Einigen wurde ein komfortablen Fahrservice angeboten, welchen sie dann ohne Frage auch in Anspruch nahmen.
Dennoch erschien die Hälfte der Truppe pünktlich am ursprünglich vereinbarten Treffpunkt. Wer nicht dort war, wurde privat gefahren; so die Vermutung.
Die ÖV machten es zudem noch zusätzlich spannend, da sie die üblichen Verbindungen an diesem Tag nicht anboten.
Ein Stürmer-Schlüsselspieler welcher nicht am Treffpunkt erschien, hat sich selbstständig, verspätet, auf den Weg gemacht. Dazu später mehr…
Vor Ort ein tröpfchenweises Ankommen der Spieler.
Coronabedingte Auflagen haben ein Umziehen in den sonstigen Umkleidekabinen untersagt.
Wir waren darauf eingestellt uns draußen umzuziehen, jedoch hatte uns der Gastgeber die Turnhalle dafür bereitstellen können.
Eine komfortable Geste uns bestmögliche Vorbereitung anzubieten.
Dann …draußen auf dem Platz ein desorganisiertes Aufwärmen, da die Trainer beschäftigt damit waren einem Spieler einen Holzsplitter aus einem Fuß zu pulen, Oberschenkel zu tapen um besser liften zu können, sowie andere „Auas“ zu tapen und den oben erwähnten, nun versehentlich in Köllnische Heide gelandeten Stürmer, zu beruhigen und zu lotsen, damit er es bis zum Anpfiff schafft, rechtzeitig auf dem Platz zu sein.
Voraussetzungen wie man sie sich wünscht!
Auf der anderen Platzhälfte gab es lehrreiches zu sehen! U.a. ein professionelles Aufwärmtraining vom RK03, mit Pads, im Timing so auf die Spitze getrieben, wie keine olympische Synchronschwimmerinnen-Mannschaft es in ihrer Disziplin besser auf den Punkt bringen könnte.
Als Trainer schaut man da, den Tränen nahe, zum Gegner. Der Gedanke an die eigenen Spieler und ob man evtl. aus Sicherheitsgründen das Ganze absagt, liegt nahe.
Der gestrandete Spieler aus der Köllnischen Heide wurde von einer vor Ort anwesenden Fahrerin abgeholt.
Der Splitter konnte Dank der Utensilien einer weiteren Betreuerin, welche für eine Zahnwurzel- oder Weisheitszahnbehandlung ausreichend wären und zur Verfügung gestellt wurden, entfernt werden.
Ein Spieler von dem man nicht wusste wo er war, kam mit dem Fahrrad angeradelt.
„Hoppla, war ganz schön weit bis hier her. Wo kann ich mich umziehen? Bin ich zu spät? Hab´ ich das Aufwärmen verpasst?“, waren seine Worte.
Nun zum Spiel:
Erwartungsgemäß standen unsere Spieler von Anfang an unter Druck. Nach knapp 10 Minuten wurde der erste Versuch kassiert. Kann passieren!
Im Vorhinein wurden der Mannschaft drei Punkte auferlegt, welche durch das gesamte Spiel zu befolgen waren.
Diese mussten in der gegebenen „Pause“ nochmal erötert werden.
Weiter ging es! Kopf hoch! Weiter! Alles nicht so schlimm!
Weitere 7 Minuten klasse gekämpft. Erneuter Versuch vom Gegner.
Große Drittelpause. In der Mannschaft ist trotz des Rückstands von 2 Versuchen eine optimistische Stimmung zu spüren.
Wieder Anpfiff!
Das ging jetzt aber schnell….. Schönes Zusammenspiel vom RK03; sauber gespielt. Respekt!
Trainer auf dem Weg zum Malfeld: Was sagt man den Jungs? Wie motiviert man sie?
Die Trainer kamen nicht zu Wort! Die Mannschaft stand zusammen und versprach sich gegenseitig, dass jeder für jeden hier auf dem Platz steht und eine 50:0 oder so eine Sch… nicht in Frage kommt!
Wir haben Ersatzspieler auf der Seite die spielen wollen!
Wer sich nicht auskotzen will vor Anstrengung oder keine Lust hat darf raus.
Die Trainer wortlos mit großen Augen zurück in die Coach-Zone.
Im Prinzip wäre nach der Ansage vom Kapitän, Couch-Zone angebrachter gewesen, denn in dem Moment gab es von den Trainern nichts mehr hinzuzufügen.
Der RK03 konnte in der Situation einige Debütanten einsetzen ohne den sicheren Sieg aus der Hand zu geben.
Die BSV-Jungs haben sich auf dem Platz selber motiviert und organisiert, haben nicht aufgegeben und sich weiter gegenseitig unterstützt, so dass noch 2 Anschlussversuche gelegt werden konnten.
Wir haben 17:10 verloren, was sich jedoch besser anfühlt, als die lange Rugby-Pause in der Coronabedingt nicht gespielt werden konnte.
Vielen Dank dem RK03 für das faire Spiel, seine Gastfreundschaft und auch für den „Kasten“ für die dritte Halbzeit!