Reisebericht Bon 28.02.-1.03.2020

Wenn 14 Kinder mit ihren Eltern an einem Freitagmittag auf ihre Trainer am Fehrbelliner Platz warten, dann heißt dies, die U12 des BSV 1892 (Rugby) geht auf große Reise…

So auch an dem letzten Wochenende. Ziel war der Rugby-Club BTHV in Bonn – was, in Bonn spielen sie auch Rugby? – Ja, und wie!
Aber der Reihe nach.
Die 14 Kinder mussten warten, da auf dem Weg von Reinickendorf, von wo die beiden Trainer die gesponserten Busse abholen durften, nach Wilmersdorf die Stadtautobahn dicht war.
Mit über einer halben Stunde Verspätung kamen die Trainer am Treffpunkt an. Als das Gepäck schnell in die Kofferräume verstaut, Kinder auf die Autos verteilt wurden, merkte man die Anspannung bei allen Teilnehmer.
Auf der einen Seite Freude, auf der anderen Seite ein Grummeln in der Magengegend. Was erwartet mich in Bonn – fremde Gastfamilie, angekündigte Regenschauer, unbekannte Gegner, endlich wieder auf Rasen trainieren, sich im Rugby-Spiel beweisen, mit seinen Freunden Spaß haben?
Und los ging es auf die 600km Tour.
Wer denkt es ging schnell, der irrt. Bis raus aus Berlin benötigen wir erneut eine ¾ Stunde, doch dann war die Autobahn frei.

Kurz vor Köln begann es zu schneien und wir waren froh die Schlitten eingepackt zu haben (ein Märchen von Peter). Doch dann erreichten wir gegen 22.00 Uhr nach zwei Stopps heil und sicher den Sportplatz in Bonn, wo uns ein riesiges Menschenschar herzlich empfang. Auch hier merkte man bei den vielen Eltern und Kindern die Freude aber auch das Baugrummeln.
Schnell wurden die Kinder verteilt und alle zogen mit ihren Gastfamilien ab.
Am nächsten Morgen mussten einige von uns mit ihren Gastgebern bereits um 8.00 Uhr in die Schule, um eine Mathearbeit zu schreiben (der nächste Kalauer), das hieß früh aufstehen.
Das Training war für 11.00 Uhr angesetzt, und schon hier sah man nur glückliche und zufriedene Gesichter auf allen Seiten.
Aus der geplanten Trainingseinheit von 2 Stunden wurden schnell 3 Stunden. Das Wetter spielte mit und die Sonne erwärmte die tolle Anlage von Bonn auf 13° C.

Pünktlich zum Trainingsende zeigten sich ein paar Wolken, so dass sich alle schnell nach der Dusche auf die Terrasse einfanden, wo Grillmeister Matias leckere Hamburger grillte. Nach dem der Hunger gestillt war, gab es noch ein paar Begrüßung- und Dankesreden, die mit ein paar Tränen verziert wurden.
Im Anschluss machten sich alle wieder mit ihren Gastfamilien auf, um etwas in Bonn und Umgebung zu erleben. So kam es immer wieder dazu, dass sich die einzelnen Gruppen in Bonn vor dem Beethovenhaus oder an der Aussichtplattform am Rhein oder im Haribo-Laden wiedertrafen.
Ein rundum gelungener Tag.
Am Sonntag, war dann das große Spiel angesagt.
Ich muss gestehen, dass ich den Endstand nicht kenne, aber Bonn hat knapp gesiegt. Sie hatten die schnelleren und durchschlagkräftigeren Spieler auf ihrer Seite. Dennoch ging es immer wieder rauf und runter und auf beiden Seiten fielen, trotz toller Tacklings, immer wieder schön herausgespielte Versuche.
Man konnte bei unseren Kindern sehr gut sehen, wer immer fleißig beim Training war und mitgemacht und wer hier ein wenig Nachholbedarf hat.
Das Highlight kam dann aber! Ein gemischtes Spiel, an dem die Bonner auch ihre U14 Spieler mit einsetzen durften.
Der Schiedsrichter, Hugo, der von beiden Seiten bestochen wurde, hatte das Spiel hervorragend im Griff, mit Ausnahme der Spieleranzahl auf beiden Seiten. Mal spielten 12 gegen 12 Kinder, dann wieder 18 gegen 18. Es war toll mit anzusehen, wie beide Mannschaften mit vollem Ehrgeiz sich ins Geschehen schmissen. Ein Tackling folgt dem nächsten, Bälle wurden gesichert und eine Angriffswelle folgte der nächsten.
Am Ende legten beide Teams 3 Versuche, so das es zu einem gerechten 15:15 kam.
Der Abschied nahte, wurde durch ein klasse Nudelessen noch herausgezögert, doch dann hieß es ab zu den Bussen. Alle waren glücklich und freuen sich auf den Gegenbesuch in Berlin.
Die Rückfahrt zog sich ein wenig hin, da ein Spieler ein wenig Magenprobleme hatte und ein weiterer eine schwache Blase, so dass alle Stunde ein Pause eingelegt werden musst.
Dennoch erreichten wir nach gut 6 ½ Stunden unseren Abfahrtort am Fehrbelliner Platz, wo die Eltern bereits die ersten tollen Geschichten von ihren Kinder von dieser Fahrt erzählten bekamen.
Für mich war dies eine richtiges Rugby-Erlebnisse, was ich gerne noch häufiger erleben möchte.
Vielen Dank an Matias und Hugo, die in Bonn alles organisiert haben und uns einen tollen Empfang beschert haben. Ihr habt Maßstäbe gesetzt, die wir in Berlin bei eurem Gegenbesuch versuchen werden auch zu erreichen.