Im ersten Spiel des DRV-Pokals 2014/2015 hatte der Berliner SV 1892 am vergangenen Samstag den Veltener RC zu Gast auf dem heimischen Sportplatz in der wilmersdorfer Forckenbeckstraße. Dabei war die Zielsetzung von Vornherein klar: Nach einigen Niederlagen in der im September vorangegangenen Vorrunde der 1. Bundesliga wollte die Mannschaft ein überzeugendes Zeichen setzen und mit einem Sieg starten.
In der Anfangsphase des Spiels hatten jedoch beide Mannschaften Mühe ins Spiel zu kommen. So plänkelte das Spiel zunächst ohne nennenswerten Raumgewinn vor sich hin. In der 5. Minute musste sich Oruc Kahriman kurz wegen einer Blutung an der Nase am Seitenrand behandeln lassen. In dieser Zeit wurde er durch Jozo Ojvan vertreten. Nach wenigen Minuten konnte Oruc aber weiterspielen.
In der 13. Minute gingen die Gäste aus dem Berliner Speckgürtel durch Strafkick mit 0:3 in Führung. Vorausgegangen war ein Abseits seitens des BSV. Ein weiterer für Velten in der 16. Minute gegebener Strafkick verfehlte dagegen die Malstangen.
In der 21. Minute musste dann Robert Läufer aufgrund von Knöchelproblemen den Platz verlassen und wurde durch den frisch nach Berlin zurückgekehrten Jonas „Locke“ Neukamm ersetzt.
Nachdem die ersten 20 Minuten des Spiel vorbei waren, kam der BSV merklich besser ins Spiel. Durch engagiertes Phasenspiel trugen die Störche den Ball bis hinein in die gegnerische 22-m-Linie. Dort ging der Ball jedoch im freien Spiel verloren.
In der 24. Minute kam es innerhalb der veltener 22-m-Linie zum Gedränge für die Gäste. Deren anschließender Befreiungskick flog eher unglücklich und wurde von Hendrik Schlosser ins veltener Malfeld getragen. Hendrik legte damit seinen ersten Versuch für die 1. Herrenmannschaft des BSV! Nach der leider missglückten Erhöhung stand es damit 5:3 für die Hausherren.
Die darauffolgenden Minuten waren durch Gedränge geprägt. Nach einem selbigen musste Oruc Kahriman leider in der 38. Minute den Platz endgültig verlassen. Für ihn sprang Roman Zahner in der ersten Reihe ein.
Zum Ende der ersten Halbzeit hin ließen die Gastgeber – nachdem sie zunehmend selbstbewusster spielten – ein wenig die Zügel schleifen, was den Veltenern wiederum die Gelegenheit gab aufzuspielen. Nachdem der BSV sich über mehrere Minuten nach Kräften bemühte das eigene Malfeld „sauber zu halten“, spielten die Veltener in der 39. Minute den Ball nach einer gegen den BSV gegebenen Abseitsstrafe schnell und schaften es einen Versuch zu legen. Nach verwandelter Erhöhung betrug der Halbzeitstand 5:10 für die Gäste aus Brandenburg.
Die zweite Halbzeit begann in der 42. Minute mit einem Strafkick für den BSV, den Branimir Niko Colic sicher zum 8:10 Zwischenstand zwischen die Malstangen setzte.
Dem BSV war anzumerken, dass die Jungs sich in der Halbzeitpause offensichtlich gesammelt und nochmal etwas vorgenohmen hatten. Während das Spiel der Störche in den ersten 40 Minuten über weite Strecken hinweg ein wenig auf der Stelle zu treten schien, war nun ganz klar der Drang nach vorne zu verspüren. Phase um Phase trugen die Stürmer den Ball nach vorne und spielen ihn anschließend zur Hintermannschaft. In der 44. Minute standen die Berliner so schon kurz vor dem veltener Malfeld. Leider ging der Ball dort jedoch ins Seitenaus.
In der 48. Minute wurde Leo Li durch Jozo Ojvan ersetzt. Auch in dieser Zusammensetzung führte der BSV sein offensives Spiel fort. Körperbetont aber fair spielten die Berliner immer mehr auf, während der Veltener RC zunehmend ins Hintertreffen geriet. Die Brandenburger hatten ihre Mühe die gegen sie anlaufenden Hausherren zu stoppen. So verpasste der balltragende Jan-Paul Ruiken in der 49. Minute seinem vermeintlichen Tackler einen kräftigen Hit, der bis zur Seitenlinie schepperte, und konnte ohne Probleme weiter Raumgewinn erzielen.
Eine schöne Serie von Drop Offs führte den BSV in der 51. Minute erneut bis unmittelbar vor das gegnerische Malfeld. Aufgrund eines Foulbals blieb den Berlinern ein zweiter Versuch allerdings erneut verwehrt und Velten konnte sich durch einen weiten Kick ins Seitenaus etwas Luft verschaffen.
In Minute 54 entschied der Unparteiische ein zweites Mal auf Strafkick für den BSV. Dieser verfehlte die Malstangen zwar, der Ball wurde jedoch von Volker Schütt erobert und von Jan-Paul Ruiken zum Versuch im Malfeld der Veltener abgelegt. Somit ging der BSV 13:10 in Führung.
Spätestens jetzt war bei den Veltenern die Luft raus. Der BSV machte immer wieder erheblichen Raumgewinn, wobei sowohl Sturm als auch Hintermannschaft ihren Beitrag leisteten. Die Gäste aus Brandenburg setzen im Angriff nur noch selten Akzente und mussten sich jeden Meter gegen die beherzt tackelnde Berliner Abwehr hart erkämpfen. In der 67. Minute schafften sie es zwar durchzubrechen, machten ihre Mühen jedoch durch eine Strafe wegen Crossings gleich wieder zunichte.
Der BSV spielte weiter offensiv nach vorne und wurde dafür durch Volker Schütt belohnt, der den Ball in der 73. Minute zum dritten Berliner Versuch ablegte. Nach der anschließenden geglückten Erhöhung durch Branimir Niko Colic stand es 20:10.
In den folgenden Minuten setzen die Berliner auf sicheres Phasenspiel und die Spieluhr lief langsam aber sicher ab. Ab der 79. bäumten die Brandenburger sich aber nochmal auf und machten Druck. Ein letzter beherzter Angriff wurde in der 80. Minute mit einem abschließenden Versuch belohnt. Somit gewann der Berliner SV 1892 am Ende mit 20:15.
Dank dieses Sieges haben die Störche derzeit den ersten Platz der Gruppe Nord/Ost des DRV-Pokals inne. Neben guten Einzelleistungen überzeugt, dass der BSV als Mannschaft geschlossen zusammenspielte, gelbe Karten vermied und vor allem in den zweiten 40 Minuten konzentriert sein Spiel durchzog. Schön wäre es, wenn beim nächsten Spiel auch die erste Halbzeit überzeugen würde und die Chancenverwertung verbessert würde. Alles in allem hat das Team jedoch gut gearbeitet man darf gespannt sein auf die kommenden Spiele.
Das nächste Spiel vor heimischem Publikum wird der Berliner SV am 08. November 2014 gegen den TSV Victoria Linden aus Hannover bestreiten. Zeit und Spielort werden noch auf www.bsv92rugby.de bekanntgegeben.
Bericht von Sebastian Linke
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